Die bunte Hafenstadt Valparaíso

11 09 2011

4. September – 8. September 2011

Die letzte „lange“ Busfahrt führte uns wie bereits am Anfang unserer Reise durch die Anden. Auf 2700 MüM befindet sich die chilenische Grenze inmitten von Skigebieten. So durften wir doch wieder einmal bei relativen kühlen Temperaturen unsere Aus- und Einreiseformalitäten erledigen. Die Chilenen nahmen es wieder sehr genau mit kontrollieren der Gepäckstücke und so verbrachten wir doch 1 ½ Stunden am Zoll. Die Busfahrt endete aber nicht in den Anden, sondern in der bunten Hafenstadt Valparaíso.

Die Stadt hat ca. 280 000 Einwohner und war früher der führende Handelshafen für Routen ums Kap Hoorn und durch den Pazifik. Seit der Eröffnung des Panamakanals, im Jahre 1914, hat der Hafen an grosser Bedeutung verloren und zählt heute nicht einmal mehr als grösster Hafen von Chile. Trotz dass sich die Stadt direkt am Meer befindet, ist der grösste Teil der meist farbigen Häuser über etliche Hügel verteilt. Dadurch gibt es die berühmten Lifte oder Standseilbahnen von welchen aber heute nur noch die wenigsten in Betrieb sind. Die meisten Aufzüge wurden zwischen 1883 und 1916 gebaut.

Unsere Unterkunft lag unweit von der Promenade und deren Strände entfernt. Die Besitzerin gab uns einige Tipps was wir in diesen knapp 4 Tagen alles machen könnten. Tipps sind immer wertvoll und somit machten wir uns jeden Tag aufs Neue auf, um die Stadt und seine nähere Umgebung zu erkunden. Eines der schönsten Stadtviertel befindet sich auf dem Cerro (Hügel) Alegre, welches auch ein beliebter Wohnort von Künstlern und Studenten ist. Auch viele Unterkünfte befinden sich in diesem bunten Viertel. Überall an den Hauswänden findet man Graffitis in allen Farben, Formen und Grössen. Zum Teil kamen wir aus dem Stauen gar nicht mehr raus, was sich die Künstler alles für Bilder einfallen liessen. Auf einem anderen Hügel (Cerro Florida) hatte einst der bekannte chilenische Dichter und Schriftsteller Pablo Neruda gelebt. Sein Haus welches La Sebastiana heisst, ist heute ein öffentliches Museum und ist einfach wunderschön. In einem solch schönen Haus mit einer noch schöneren Aussicht, liess es sich bestimmt herrlich leben. Nebst dem La Sebastiana besass Neruda noch ein paar andere Häuser in anderen Orten. Natürlich machten wir auch noch einen Spaziergang zum Hafen, wo wir einige Zeit verweilten und einfach den vielen Kränen zusahen, wie sie die vollbeladenen Containerschiffe entluden. Somit kamen bei mir (Elä) wieder ganz starke Erinnerungen an meinen letzten Job auf ;-)!

Am Mittwoch machten wir uns dann auf ins ca. 45 minütige entfernte Fischerdorf Quintay. Dieser Ort ist vor allem bekannt, da hier einmal eine der grössten Walfang- und Verarbeitungsstationen Chiles betrieben wurde. Heute ist dort ein Museum, welches über diese schreckliche und traurige Zeit informiert. Im Februar wurde auf demselben Gelände vom WWF auch noch ein neues Informationszentrum eröffnet, wo einem wieder einmal aufgezeigt wird, wie niedrig die Walbestände mittlerweile sind. Nach all diesen vielen Infos brauchten wir wieder einmal eine Stärkung. Was gibt es Schöneres als ein Mittagessen mit Blick aufs Meer zu geniessen :-)!

Am Donnerstagmittag machten wir uns dann definitiv zu unserer letzten Station auf dem südamerikanischen Festland auf. In knapp 2 Stunden erreichten wir, natürlich mit dem Bus, die Hauptstadt Chiles Santiago. Es war ein sehr komisches Gefühl zum letzten Mal in den Bus zu steigen und zu wissen, dass der erste Teil der Reise schon fast vorüber ist. Doch bevor es weitergeht haben wir noch ein paar Tage Zeit um uns auf das nächste Highlight unserer Reise, den Osterinseln, vorzubereiten :-)!

Ganz liebe Grüsse und hasta pronto
Eliane, Beat und Grumo

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